Am Mittwoch haben wir die Schulsekretärin "Olivar" zum Wochenmarkt begleitet. Sie hatte uns bereits mehrfach gefragt, ob wir nicht mal mitkommen wollten. Leider entpuppte sich der Marktbesuch als nicht wirklich tolles Erlebnis. Olivar stellte uns quasi mitten im Getümmel ab und sagte, dass wir sie nun nicht weiter begleiten könnten, da sie dann höhere Preise an den Ständen zahlen müsse, da sie in Begleitung von "reichen Weißen" sei. Das hatte sie uns im Vorfeld natürlich nicht gesagt... Wir standen also mitten auf dem Markt, wurden von jedem angestarrt und natürlich tausend Mal aufgefordert, etwas zu kaufen. Hinzu kamen zwei junge Männer, die die ganze Zeit mit finsterem Blick um uns herum schlichen und uns regelrecht auf Schritt und Tritt verfolgten. Da wir bereits im Vorfeld vor Taschendieben gewarnt wurden, hatten wir unsere Taschen ganz fest in der Hand und fühlten uns trotzdem unwohl, so dass wir uns auf den Weg zurück zum Auto und unserem Fahrer machten und dort dann noch über eine Stunde auf Olivar warteten... Trotz allem war auch dieser Markt auf jeden Fall seinen Besuch wert, da es mal wieder eine ganz andere Welt war und wir wieder neue Eindrücke sammeln konnten. Nochmal brauchen wir so einen Marktbesuch allerdings nicht...
Bei den Hausbesuchen sind wir diese Woche wieder auf sehr arme Familien getroffen. Bei dem ersten Besuch liefen die Hühner frei im Haus herum und die Mutter kam gerade von der Feldarbeit. Nach ein paar Minuten sind wir auch schon wieder gefahren, da die Sozialarbeiter sie nicht von der Arbeit abhalten wollten, da jede einzelne Saat wichtig fürs Überleben ist.
Beim zweiten Hausbesuch trafen wir auf ein Flora, ein dreijähriges Mädchen in zerrissener Kleidung, das so eine unendliche Traurigkeit in ihren Augen hatte. Wir gaben ihr einen Lolli und da huschte dann doch ein kleines Lächeln über ihr Gesicht.
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Die "Toilette"... |
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"Flora" |
Wenn man dann zurück zum Happy Watoto Heim kommt und das Strahlen der Kinder sieht, wird einem umso mehr bewusst, wie toll dieses Projekt ist und warum sich die Kinder so wohl fühlen, obwohl sie nicht bei ihren Familien leben.
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Übrigens eines der Zwillingsmädchen, das am Anfang nur geweint hat. |
Nach den Hausbesuchen sind wir dann noch zu einer weiterführenden Schule gefahren und haben ehemaligen Schülern aus Ngorika die Trainingsleibchen von Arminia und ein paar Schuhe vorbeigebracht.
Bis dahin erstmal,
Jacky
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