Mittwoch, 21. Februar 2018

Ein paar kleine Unterschiede...

Es gibt echt total viele Dinge, die hier in Tansania komplett anders sind als in Deutschland. Hier mal ein paar Beispiele dafür, was wir in den knappen zwei Wochen bereits gelernt haben:

- Die Hände können noch so schmutzig sein, sie werden auch ohne Seife sauber...
- Wirklich sauber ist man hier sowieso nie und auch die Wäsche wird es per Hand nicht wirklich...
- Eine eiskalte Dusche kann doch sooo erfrischend sein *brrrrr*...
- Wer braucht denn überhaupt 24 Stunden am Tag fließend Wasser?...
- Immer Strom zu haben wäre doch langweilig...
- Auf der Rückbank sitzen 4 Erwachsene plus Kind, auf der Ladefläche stehen noch welche, aber beiden Leute auf den Vordersitzen müssen angeschnallt sein...
- Schlaglöcher in Deutschland sind sooo langweilig...
- Ein Piki-Piki-Fahrer liest während der Fahrt auf der Schotterstrecke natürlich seine SMS...
- Wir sind viel zu deutsch: bestellen uns je ein Piki-Piki und setzen uns nicht zusammen hinten auf eins...
- Ein Dala-Dala kann nicht zu voll sein...
- Tansaniern sind 30°C zu kalt - sie tragen Wollmützen und Jacken...
- Das Hähnchen ist bereits vor dem Braten ein Brathähnchen - die toten Hühner werden in der prallen Sonne auf dem Dach eines Busses transportiert...
- Fisch kühlen? Neeee! Auch der kann schonmal vor-schmoren...
- Wieso brauchen Tiere Zäune? Hier läuft alles auf der Straße rum...
- Den dreißig minütigen Fußmarsch in der Hitze am Sonntag zur Kirche über den Schotter kann man auch in FlipFlops laufen...
- Du stellst dich als Besucher der Kirche natürlich der ganzen Gemeinde vor...
- Eine Stunde pro Woche fernsehen ist völlig ausreichend...
- Einen Rollstuhl kann man sich aus Fahrradreifen und einem Plastikstuhl bauen...
- Das Wasser aus der Leitung sollte man wirklich nicht trinken...

Uns würden noch einige Dinge mehr einfallen und trotz der vielen Unterschiede haben wir uns gut eingelebt und an den anderen Lebensalltag gewöhnt. Man lernt wirklich sehr schnell, wie unwichtig viele Dinge eigentlich sind. Wer trägt welche Klamotten? Hier total egal! Die Kinder teilen sich die Klamotten und wenn sie bereits durchlöchert sind, werden sie immer noch getragen. Beim Fußballspielen tragen viele Kinder nur einen Fußballschuh und an dem anderen Fuß
einen FlipFlop - da nicht für jedes Kind ein Paar da ist, wird sich eben auch dieses geteilt. Darüber meckern, was es zu essen gibt? Fehlanzeige! Hier ist man froh, überhaupt etwas zu essen zu bekommen und dass die Kinder hier drei feste Mahlzeiten am Tag haben, ist Luxus. Da ist es total egal, dass es fast immer das gleiche Essen gibt.
Was uns auch besonders beeindruckt, ist der starke Glaube an Gott. Auch die Menschen, die nichts haben, sind Gott dankbar dafür, dass sie überhaupt leben. Vor jedem Essen singen die Kinder mehrere Lieder als "Gebet" und beten danach nochmal jeder für sich. Auf jedem Dala-Dala kleben Schriftzüge über Gott und große Jesus-Aufkleber. Die Kinder sitzen sonntags über eine Stunde komplett leise im Gottesdienst. Verlieren bei uns viele den Glauben, sobald im Leben mal etwas nicht so läuft, wie man es sich gewünscht hat, so unbrechbar scheint der Glaube hier trotz aller Umstände zu sein.


So sieht hier ein Rollstuhl aus

Sonntags wird eine Stunde Fersehen geschaut.
Die Kirche

Jesus spielt überall eine Rolle...

Bequem ist es im Dala-Dala nicht gerade

Links das Leitungswasser

Piki-Piki Fahrten sind immer ein Erlebnis

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